Was wir wollen

Um die Akzeptanz von LGBTI in Wirtschaft und Arbeitswelt zu erhöhen, braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Wir haben deshalb konkrete Verbesserungsvorschläge für die Politik erarbeitet.

Eine umfassende Version dieser Vorschläge kannst du in unserem Positionspapier abrufen. Auf dieser Seite haben wir eine Übersicht über die wichtigsten Punkte zusammengestellt.

Nationalen Aktionsplan verwirklichen

Wir fordern einen Nationalen Aktionsplan, um Österreich weltweit zum attraktivsten Standort für LGBTI-Personen zu machen, u. a. Schulungen und Info-Unterlagen für Unternehmen.

Konkrete Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Diskriminierungen aufgrund sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität am Arbeitsplatz der Vergangenheit angehören. Dazu zählen ein niederschwelliger Zugang zu Info-Material für Unternehmen und Schulungsangebote.

 

der Beschäftigten aus dem LGBTI-Spektrum leben ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschlechts­identität am Arbeitsplatz nicht offen.
n = 28.000 Beschäftigte in 26 Ländern; vgl. Accenture: „Getting to Equal 2020: Pride“ (2020)

LGBTI-Organisationen einbinden

Laut Gesetz ist der Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin verpflichtet, einmal pro Jahr einen Dialog mit NGOs zu führen, um Diskriminierung zu bekämpfen. Die AGPRO steht bereit, an diesem Dialog mitzuwirken.

 

Öffentlichen Dienst diskriminierungsfrei machen

Rund 685.000 Österreicherinnen und Österreicher arbeiten für die Öffentliche Hand. Die AGPRO fordert mehr Anstrengungen, Diversity Management als wichtige Organisationsstrategie in öffentlichen Einrichtungen einzusetzen.

 

Wo wollen junge Menschen bevorzugt arbeiten? Befragte im LGBTI-Spektrum (orange) vs. andere (schwarz).
n = 4.000 Personen; vgl. Boston Consulting Group: „Out @ Work Barometer: The Paradox of LGBT+ Talent“ (2019)

Regenbogenfamilien anerkennen

Die Europäische Union hat das Ziel formuliert, einen gemeinsamen Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu verwirklichen. Dieses Ziel muss für alle Menschen Wirklichkeit werden, auch für Personen aus der LGBTI-Community.

Deshalb fordern wir im gesamten EU-Raum eine lückenlose gegenseitige Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Ehen, eingetragenen Partnerschaften, Adoptionen und anderen familienrechtlichen Akten.

 

In nur 77 Ländern gibt es Gesetze, die Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität verbieten, in 118 gibt es keinen solchen Schutz.
Analyse der Rechtslagen in 195 Nationen – ILGA World: „State- Sponsored Homophobia 2019: Global Legislation Overview“

Diskriminierung verhindern

Wir fordern eine Angleichung des LGBTI-Diskriminierungsschutzes bei Gütern, Dienstleistungen und Gesundheitsleistungen.

 

Diversitäts-Engagement belohnen

Betriebe, die Vielfalt fördern, sollen belohnt werden. Die Politik hat den Rahmen für mehr Diversität und Inklusion im Wirtschaftsleben zu schaffen, etwa durch Förderungen und steuerliche Anreize.

der LGBTI-Personen berichten von zumindest einer negativen Erfahrungen bezüglich sexueller Orientierung bzw. Geschlechts­identität am Arbeitsplatz innerhalb eines Jahres, 41% haben mehr als zehn derartiger Vorfälle erlebt.
n = 4.000 Personen; vgl. Boston Consulting Group: „Out @ Work Barometer: The Paradox of LGBT+ Talent“ (2019)

Zertifizierung für LGBTI-freundliche Unternehmen

Wir fordern die Schaffung eines staatlichen Gütesiegels für LGBTI-freundliche Unternehmen, das ähnlich den ISO-Zertifizierungen nach klar definierten Kriterien vergeben wird.

 

Inklusives Betriebsumfeld für Transgender-Personen

Unternehmen sollen vermehrt darauf achten, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Es gilt also z. B., Geschlechtsstereotype in internen Dokumenten oder bei Firmenkleidung zu vermeiden.

Die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit von Angestellten in Unternehmen mit einer stark verankerten Kultur der Vielfalt ist sechsmal höher als in Firmen, in denen eine solche keine oder nur eine unbedeutende Rolle spielt.
n = 18.000 Beschäftigte aus 27 Ländern; vgl. Accenture: „Getting to Equal 2019: Creating a Culture That Drives Innovation” (2019)

Diskriminierung von Menschen mit HIV unterbinden

Moderne Medikamente und eine bessere medizinische Versorgung steigern die Lebenserwartung von mit HIV infizierten Personen. Inzwischen leben und arbeiten sie wie andere gesunde Menschen.

Schwerer als die gesundheitlichen Folgen wiegen für Menschen mit HIV heute Diskriminierung und psychische Probleme. Wir rufen deshalb Arbeitgeber auf, der Diskriminierung von HIV-Positiven entschieden entgegenzutreten.

22 % der Personen aus dem LGBTI-Spektrum in Österreich fühlen sich bei der Jobsuche diskriminiert. Bei transsexuellen Personen steigt dieser Wert deutlich an (38 %).
n = 2.315 (Österreich); vgl. European Union Agency for Fundamental Rights: „A long way to go for LGBTI equality” (2020)

Wie wir uns die Zukunft vorstellen

Um die Akzeptanz von LGBTI in Wirtschaft und Arbeitswelt zu verbessern, braucht es entsprechende politische Rahmenbedingungen. Als Teil der Zivilgesellschaft betrachten wir es als unsere Aufgabe, LGBTI-Interessen im Berufsleben zu vertreten. Wir haben deshalb neun konkrete Vorschläge erarbeitet, mit deren Umsetzung politische Entscheidungsträgerinnen und -träger für ein diskriminierungsfreieres Arbeitsumfeld sorgen können.

Details zu unseren politischen Positionen findest du in diesem PDF